Der Begriff »Familie« wird üblicherweise auf die Kern- oder auch Kleinfamilie beschränkt. Alles, was darüber hinausgeht oder anders ist, wird nicht unbedingt als »Familie« verstanden, obwohl die Kern- oder auch Kleinfamilie längst nicht mehr die einzige Lebenssituation darstellt.
Verbreitet sind längst auch andere Formen des familialen Zusammenlebens, sie sind in der Öffentlichkeit nur nicht so allgegenwärtig und medial präsent. Es gibt Stieffamilien, heute Patchworkfamilien genannt, Wahlverwandtschaften, wie zum Beispiel die Integration einer Leihoma in die Familie, Regenbogenfamilien, die aus gleichgeschlechtlichen Partnern mit Kindern bestehen.
Wenn der Betrachter spürt, dass das Streben der Menschen in außergewöhnlichen Familienformen genau das gleiche ist wie sein eigenes, nämlich Zusammengehörigkeitsgefühl, Beziehungsfähigkeit, Partnerschaft und Liebe zu erleben, kann das Verbindende bewusst werden und das Ungewohnte ist dadurch leichter zu akzeptieren. Meine Bilder stellen verschiedene Familienkonstellationen vor und halten das Wesentliche fest, was jede Familie ausmacht, die emotionale Verbindung zwischen den einzelnen Mitgliedern.
Da jede Familie sich als einzigartig in ihrer Art zeigte und weder in eine bestimmte Kategorie von Familie eingeordnet werden wollte noch überhaupt einzuordnen ist, wählte ich den Titel: »sui generis«. »Sui generis« ist ein lateinischer Ausdruck, der frei übersetzt »einzigartig in seinen Charakteristika« bedeutet. Er wird verwendet, wenn juristisch ein Fall auftaucht, der keinem anderen zuzuordnen ist.